M E X I K O - Teil 2


31. Dezember 2014, Mexiko City, sonnig, 20 Grad

Die letzten Stunden unserer Reise verbrachten wir noch mit einem Bummel in der historischen Altstadt. Gegen Mittag waren aber so viele Menschen unterwegs, daß es nicht mehr wirklich Spaß machte. Der Hauptplatz gehört mit dem Tian’anmen-Platz in Peking u. dem Roten Platz in Moskau, zu den größten der Welt. Wegen Weihnachten u. Neujahr war er aber komplett mit Eislaufplatz, Rutschbahn, usw. zugebaut. Wir haben wieder einmal zahlreiche Kirchen besichtigt, wovon einige durch Erdbeben, bzw. dem Untergrund, etwas schief stehen. Auch die riesige Kathedrale.

Kathedrale
Kathedrale
Nationalmuseum
Nationalmuseum

Die Fahrt mit der U-Bahn am Nachmittag zum Flughafen war wieder eine Herausforderung. Mit einem großen Rucksack am Rücken u. einem Tagesrucksack vorne an der Brust mußten wir bei 3-mal Umsteigen hart kämpfen, um bei den Stationen hinein und hinaus zu kommen. Christine hatte es etwas leichter, sie fuhr in den speziellen Frauen-Abteilen, wo es nicht so brutal zuging.

geschnittene u. gebratene Kaktusblätter
geschnittene u. gebratene Kaktusblätter
Gerhard`s letzter Snack am Straßenstand
Gerhard`s letzter Snack am Straßenstand

Beim Check-In beschwerten wir uns, daß wir beim Web-Check-In keine Plätze nebeneinander reservieren konnten. Daraufhin erhielten wir die angebotenen Plätze mit mehr Beinfreiheit, die normalerweise einen Aufpreis von € 130,-- pro Person gekostet hätten, kostenlos.

Silvester feierten wir im Flugzeug mit dem Kapitän und der Crew mit einem Glas Champagner.

Die Reise war ein schönes und interessantes Erlebnis. Wir fühlten uns nie in Gefahr. Die Mexikaner sind sehr freundlich und hilfsbereit. Aufgefallen ist uns, daß der größte Teil der Leute übergewichtig ist.

Hasta luego Mexico!


30. Dezember 2014, Mexiko City – Xochimilco – Mexiko City, U- und Schnellbahn, sonnig, 25 Grad

Unser heutiger Ausflug führte uns zu den schwimmenden Gärten von Xochimilco, im Süden von Mexiko City. Blumengeschmückte Boote mit fröhlichen Ausflüglern fahren an den Wochenenden durch die Kanäle. Frauen verkaufen von winzigen Kanus aus Blumen, Obst und warme Speisen, und ab und zu kommen auch größere Boote mit „Marimba“-Musikern vorbei, um gegen eine kleine Spende ein Ständchen zu bringen. Heute war nichts los u. daher fuhren auch keine Boote.

Zum Mittagessen fuhren wir in das Stadtviertel „Zona Rosa“, mit seinem 10-spurigen Prachtboulevard „Pasea de la Reforma“, den in den 1860er Jahren Kaiser Maximilian anlegen ließ. In dem modernen Stadtviertel gibt es die höchste Dichte an Hotels, Restaurants und Geschäften. Auch die mexik. Börse steht hier.

das moderne Geschäftsviertel "Zona Rosa"
das moderne Geschäftsviertel "Zona Rosa"
Menschenmassen in der Altstadt
Menschenmassen in der Altstadt

Am Nachmittag, zum frühestmöglichen Termin, machten wir den Online-Check In. Wir hatten nur die Möglichkeit unter 5 Sitzplätzen auszuwählen, aber keine Plätze nebeneinander. Ein paar Stunden später bekamen wir von KLM ein Mail, daß sie 2 Sitzplätze für uns in einer besseren Klasse für € 130,-- reserviert haben – so verarscht man die Kunden.


9. Dezember 2014, Mexiko City – Teotihuacan – Mexiko City, 100 km Bus, sonnig, 25 Grad

So gut wie alle Besucher Mexiko-City`s unternehmen einen Tagesausflug zu den Pyramiden von Teotihuacan, so auch wir.

Mit der U-Bahn sind wir mit 3 x umsteigen, so weit es ging, in den Norden der Stadt gefahren. Von dort fuhren wir mit einem klapprigen Bus bis zum Eingang der Ausgrabungen. Unterwegs zeigte uns der Chauffeur eine Stelle, wo am Samstag ein Bus wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abkam und einen Abhang hinunter stürzte.

Teotihuacan war die beherrschende Kultur der sogenannten „klassischen Periode“ und der eigentliche Vorgänger des Aztekenreichs. Auf dem riesigen Areal haben schätzungsweise 80.000 Menschen gelebt. Um alle Ausgrabungen auf dem 23 km2 großen Areal zu besichtigen, hätten wir mehr als einen Tag benötigt. Alleine das Zeremonienzentrum ist 4 km2 groß. Die Pyramiden sind so gigantisch, daß man sie vor ihrer Freilegung für Berge hätte halten können. Wir beschränkten uns bei unserer Besichtigung auf die 2 größten Pyramiden, „Del Sol“ (Höhe 70 m) und „De la Luna“.


Am späten Nachmittag besuchten wir noch die Basilika „de Nuestra Senora de Guadelupe“. Zu dem Walfahrtsort kommen jedes Jahr am 12. Dezember, der 2. Erscheinung der ersten indianischen Heiligen, Millionen von Pilgern. Viele legen in tiefer Ehrfurcht oder zum Zeichen der Buße, die letzten Kilometer auf den Knien zurück – auch das haben wir heute gesehen. Auf dem Gelände stehen einige Kirchen und Kapellen und die riesige 1976 erbaute moderne Kirche, die 10.000 Gläubige faßt. Hinter ihrem Altar hängt das berühmte Gewand der Senora de Guadelupe, in Gold und Silber eingefaßt. Um einen Pilgerstau davor zu verhindern, fährt man auf 4 nebeneinander liegenden Laufbändern vorbei. Auf dem gesamten Areal waren auch heute tausende Menschen unterwegs.


Gerhard`s Snack zwischendurch - gegrillte Heuschrecken
Gerhard`s Snack zwischendurch - gegrillte Heuschrecken

28. Dezember 2014, Mexiko City – Puebla – Cholula – Mexiko City, 270 km Bus, sonnig, 23 Grad

Der heutige Tagesausflug führte uns östlich nach Puebla. Von der Hauptstraße, die auf knapp 3.500 m anstieg, hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die schneebedeckten Vulkane (Popocatepetl 5.452 m und Ixtaccihuatl 5.285 m).

Popocatepetl
Popocatepetl

In der kolonialen Altstadt waren jede Menge einheimische Touristen unterwegs. Wir besichtigten die herrliche Kathedrale, in der gerade eine Firmung stattfand. In der Fußgängerzone u. Hauptgeschäftsstraße hatten alle Geschäfte geöffnet und das Gedränge war so groß, sodaß wir in den 15 km entfernten Nachbarort Cholula fuhren.

Puebla
Puebla
Kirche "Capilla Real" - Cholula
Kirche "Capilla Real" - Cholula

Aber auch hier war der Andrang sehr groß und die Menschenmassen wälzten sich zur Hauptattraktion des Ortes, der Kirche „Nuestra Senora de los Remedios“, über steile Stufen hoch. Die Kirche steht auf einer großen Pyramide. Von der größten jemals erbauten Pyramide ist äußerlich nicht mehr als ein großer, überwucherter Erdhügel übrig geblieben. Beim Aufstieg haben wir bemerkt, daß die Luft auf 2.500  m Höhe doch schon recht dünn ist.


27. Dezember 2014, Guanajuato – Mexiko  City, 327 km Bus,

Außergewöhnlich in Guanajuato sind die zahlreichen Tunnels bzw. unterirdischen Straßen. Früher dienten sie dazu, den Fluß, der immer wieder Überschwemmungen verursachte, unter der Stadt zu halten. Inzwischen verläuft der Fluß noch tiefer u. es wurden weitere Straßentunnel gebaut, die verhindern, daß der Verkehr die gesamte Innenstadt verstopft. In den fast ganz dunklen Tunnels befinden sich auch Bushaltestellen.

Nach der Ankunft am Busbahnhof, am Stadtrand der 20 Mill. Stadt Mexiko-City, sind wir mit der U-Bahn (mit 3 x Umsteigen) zum gebuchten Hotel gefahren. Die U-Bahn-Fahrt bei den Menschenmassen war ein Abenteuer. Das Hotel hatte keine Reservierung vorliegen und auch kein freies Zimmer. In der Umgebung waren alle Hotels ausgebucht. Nach 1 ½ stündiger Suche im Internet (in der Zwischenzeit war es schon dunkel) fanden wir dann doch noch eines. Leider befindet es sich nicht ganz im Zentrum, aber mit der U-Bahn ist es leicht zu erreichen.



26. Dezember 2014, Zacatecas – Guanajuato,  320 km Bus

Bei der 11-stündigen Busfahrt am Heiligen Abend habe ich mich so verkühlt, daß ich leicht fiebrig bin. Heute sind wir in einem 2. Klasse-Bus gefahren, da gab es zwar kein Internet an Bord, aber die Heizung war auf 25 Grad eingestellt.

Das von uns im voraus gebuchte Hostal hatte kein eigenes Bad, obwohl wir es bestätigt erhielten, sodaß wir uns ein anderes suchten. Das war gar nicht so einfach, da nun die Mexikaner anscheinend alle Urlaub machen u. die Stadt sehr beliebt ist.

Kathedrale
Kathedrale

Guanajuato war jahrhundertelang die reichste Stadt Mexikos. Ihre Minen lieferten Gold und Silber im Überfluß. Die Altstadt, die unter UNESCO Kulturerbe steht, ist zum Teil schön restauriert. Die Stadt liegt im Zentralen Hochland von Mexiko auf über 2.000 m. Von Mexiko-City trennen uns nur mehr 5 Busstunden.

Blick vom Aussichtshügel
Blick vom Aussichtshügel

25. Dezember 2014, Chihuahua – Zacatecas, 834 km Bus

Der schlimmste Heilige Abend, den wir bis jetzt erlebt haben. Im komfortablen Luxusbus hatte es in der Nacht nur 1 Grad! Bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt war auch noch die Klimaanlage eingeschaltet. Wir haben uns zwar beim Busfahrer beschwert, das hat aber nichts genützt. Wir können nicht verstehen, daß sich von den anderen Fahrgästen niemand aufgeregt hat. Der Fahrer saß mit Hemd bei 28 Grad in der Fahrerkabine!

Zacatecas liegt auf 2.500 m Höhe u. wird von 2 Anhöhen begrenzt. In der Altstadt gibt es zahlreiche, reich verzierte Kolonialhäuser und faszinierende Museen. Die rauhe Halbwüste ringsum erhöht noch die Attraktivität der Stadt. In den engen, steilen u. rohgepflasterten Straßen weht allerdings ein eisiger Wind.

Die Stadt ist durch eine Silbermine zu ihrem Wohlstand gelangt. Heute kann man die Mine besichtigen, was wir auch mit einer 50-minütigen Führung machten. In einem der Stollen gibt es auch eine unterirdische Diskothek.

Da in Mexiko um Mitternacht vom 24. auf 25. Dezember das Weihnachtsfest gefeiert wird, war heute Vormittag die Stadt menschenleer u. alles geschlossen. Es fuhren auch keine Stadtbusse. Nach und nach füllte sich die Stad mit Touristen u. die Sehenswürdigkeiten sperrten zu Mittag auf.

Zacatecas von oben
Zacatecas von oben

24. Dezember 2014, Los Mochis – Chihuahua, 653 km Zug, sonnig

Um 4,30 h mußten wir aufstehen, da um 5 h schon das bestellte Taxi wartete, um uns zum Bahnhof  zu bringen. Der Zug fuhr pünktlich um 6 h los. Die Zugfahrt mit der berühmten Kupferschluchtbahn ist die einzige Bahnlinie in Mexiko, die noch Personen befördert. Es gibt einen 1. und 2. Klasse Zug. Der 1. Klasse-Zug ist in erster Linie eine Touristenbahn mit bequemen Liegesitzen u. einem Speisewagen. Der 2. Klasse-Zug ist wesentlich billiger, dafür unkomfortabler u. einiges langsamer.

Chepe - Kupferschluchtbahn
Chepe - Kupferschluchtbahn

Die Strecke führt von der heißen Pazifik-Küste über die Kontinentalscheide zwischen den Gipfeln der Sierra Madre hindurch, zur Hochebene von Chihuahua u. zählt zu den außergewöhnlichsten Eisenbahnreisen der Welt. Man fährt durch 86 Tunnel und über 37 teils atemberaubende Brücken, die über tiefe Schluchten führen. Die eindrucksvollste ist die Barranca del Cobre über 2.000 m tief u. ebenso breit. Im Vergleich dazu ist der Grand Canyon ein Zwerg. 6 Stunden lang quält sich der Zug in schwindelerregenden Spitzkehren, dicht an die Felswände gepresst nach oben. Der Schienenstrang schlängelt sich durch mehrere spektakuläre Täler.

Raramuri-Frauen
Raramuri-Frauen

Pünktlich um 21 h erreichten wir Chihuahua. Wir fuhren mit dem Taxi gleich weiter zum Busbahnhof und hatten Glück, daß 20 Min. später ein Nachtbus nach Zacatecas fuhr. Wir hatten gerade noch Zeit, um uns am Bahnhof eine Instand-Nudelsuppe zu besorgen.


23. Dezember 2014, La Paz – Topolobampo – Los Mochis, 7 Stunden Fähre, sonnig

Für La Paz, die Hauptstadt des Bundesstaates hatten wir zu wenig Zeit. Von hier aus hätte es einen tollen Ausflug zur Insel „Spirtu Santos“ gegeben. Dort kann man mit Walhaien schnorcheln.


Die Fähre war etwas moderner als beim letzten Mal u. fasste wesentlich mehr Passagiere. Eine halbe Stunde vor Beginn des Mittagessens standen schon ca. 50 Leute in einer Reihe angestellt. Zum Essen gab es eine Art Gulasch, Reis, Bohnenpaste u. Tortillas u. davon nur eine winzige Portion.

Die Leute campierten auf Decken in den Gängen u. die Kinder liefen lärmend umher. Wir fanden im Salon 2 freie Liegesitze, obwohl uns beim Ticketkauf gesagt wurde, daß das Schiff ausverkauft ist u. wir nur im Restaurant Platz nehmen können. Natürlich war die Fahrzeit wieder länger als am Fahrplan angegeben. Ca. 1 Stunde vor dem Einlaufen in den Hafen, haben sich schon die meisten Leute in einer 1er-Reihe, das heißt hier Korridor, zum Aussteigen angestellt. Bei der Gepäckausgabe wurden wir getrennt; es gab einen Korridor für Männer und für Frauen. Welchen Sinn das ergibt, haben wir nicht herausgefunden.

Mit dem Taxi fuhren wir ins 24 km entfernte Los Mochis, von wo wir morgen mit dem Zug weiterfahren. Todmüde fielen wir um 24 h ins Bett.



22. Dezember 2014, San Josè del Cabo – La Paz, sonnig, 26 Grad,

Von den 16 Stränden, die sich am sogenannten Korridor, zwischen Capo San Lucas und San Josè del Cabo befinden, suchten wir uns „Playa Chileno“ aus. Er ist der am einfachsten zu erreichende Strand u. ausgezeichnet geeignet zum Schnorcheln. Wir waren in der Früh die ersten Gäste auf dem sehr gepflegten Strandabschnitt. In Ufernähe gab es jede Menge Fische zu sehen.

Strand Chileno
Strand Chileno

Die Ruhe war aber bald vorbei, da sehr viele riesige Ausflugsboote mit Schnorchlern kamen. In der Ferne sahen wir auch 2 Wale vorbeiziehen. Gestern sahen wir schon einen von der Küstenstraße aus. Am frühen Nachmittag fuhren wir auf der Straße Nr. 1 zurück nach La Paz u. gaben schon vorzeitig das Auto zurück, da wir vor dem Hotel keinen vernünftigen Parkplatz fanden.


21. Dezember 2014, San Ignacio – San Josè del Cabo, sonnig, 24 Grad

Eine lange Autofahrt am Highway No. 1 zurück nach La Paz. Etwas außerhalb von La Paz haben wir 2 Polizisten gesponsert – statt 60 km/h sind wir leider 100 km/h gefahren, worauf sie uns mit Blaulicht verfolgten. Laut dem Strafenkatalog, den mir der sehr freundliche Polizist zeigte, hätte es 1.200,-- Pesos mit Strafzettel gekostet. Er bot mir aber eine sofortige heimliche Bezahlung in seine schwarze Mappe ohne Strafzettel, an u. ich bezahlte nur die Hälfte (600,- Pesos = ca. € 36,--). Im Reiseführer steht, daß sich die Polizisten so ihr schlechtes Gehalt aufbessern. Er war aber im Recht u. ich bezahlte es gerne.

Wir wählten die Umfahrung von La Paz, um möglichst schnell an den südlichsten Punkt der Baja „Capo San Lucas“ zu gelangen. Der Highway No. 19 ist eine 2-spurige Schnellstraße. Die Südspitze des Kaps zählt zu den am schnellsten wachsenden Touristengegenden Mexikos. Hier gibt es Luxus-Ferienanlagen, Golfplätze u. die meisten Strände.

Als wir aus dem Auto stiegen waren wir überrascht wie warm es hier wieder ist. Es waren zahlreiche Leute im Wasser u. es herrschte am Strand richtige Urlaubsstimmung. Vorbei an schönen Stränden fuhren wir 33 km weiter nach „San Jose del Cabo“, wo wir ein Hotel gebucht hatten. Der Besitzer, ein Amerikaner, hatte aber das gebuchte Zimmer mit einem „Kingsize-Bett“ (großes Doppelbett) nicht frei. Ein Zimmer mit einem schmalen Bett und nur einer Decke war uns aber doch zu eng u. so machten wir uns auf die Suche nach einem anderen Hotel. Jetzt freuen wir uns auf morgen, unseren letzten Bade- u. Schnorcheltag im heurigen Jahr.


20. Dezember 2014, San Ignacio – Laguna San Ignacio – San Ignacio – Santa Rosalia – Mulege – Loreto, sonnig, 19 Grad, kalter Wind

Als es um 7 Uhr hell wurde, fuhren wir los. Die ersten Kilometer waren noch asphaltiert, danach ging es ca. 20 km auf einer Waschbrettpiste mit 20 km/h weiter. In der Lagune herrschte eiskalter Wind u. wir zogen alle unsere warmen Sachen wieder an.

brrr - kalt
brrr - kalt

Wir rechneten nicht damit, in der riesigen Lagune einen Wal zu sehen. Am Anfang sahen wir nur Delfine und Pelikane. Doch der Bootsführer fand tatsächlich einen Wal . Wir verfolgten ihn einige Zeit, doch er zeigte uns nur seinen Buckel. Nachdem er nicht mehr auftauchte, fuhren wir in eine andere Richtung. Nachdem kurz eine Robbe neben uns herschwamm, tauchten plötzlich 2 Wale auf. Leider kamen sie nicht so nahe ans Boot wie wir es uns erhofft hatten. Die Hauptsaison ist erst Februar und März; da soll es angeblich 300 – 400 Wale in der Bucht geben.

so hätten wir es gerne gehabt
so hätten wir es gerne gehabt
so war es bei uns
so war es bei uns

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg. Der Highway No. 1 ist die einzige, durchgehend asphaltierte Straße von Tijuana, der US-Grenze, bis in den südlichsten Zipfel der Baja California. Der nächste Stopp war in Santa Rosalia, der größten Stadt in Zentral-Baja mit  ca. 14.000 Einwohnern. Es ist eine Bergwerkstadt mit vielen restaurierten Holzhäusern.

60 km weiter südlich kamen wir nach Mulege, einer tropischen Oase, die im September 2009 vom Hurrikan „Jimena“ heimgesucht wurde, der großen Schaden hinterließ.

die Hinterlassenschaft des Hurrikans
die Hinterlassenschaft des Hurrikans

Weiter ging es vorbei an den schönen Stränden der Baja Conception bis nach Loreto, wo wir noch vor Einbruch der Dunkelheit ein Hotel fanden.


19. Dezember 2014, Loreto – San Ignacio, 340 km, sonnig/leicht bewölkt, 21 Grad

Wir hatten uns die Baja California eigentlich nicht so vorgestellt, vor allem nicht so hügelig. Es ist eine wüstenähnliche mit riesigen Kakteen bewachsene Landschaft. Zwischendurch gibt es einige kleine fruchtbare Oasen mit kleinen staubigen Orten.

Am schönsten Abschnitt der Baja Conception kann man von der Hauptstraße aus, leicht einige schöne Buchten mit weißen Sandstränden erreichen. An einigen steht eine Ansammlung von Wohnmobilen; Amerikaner die hier überwintern. Durch den kalten Wind u. das nicht mehr allzu warme Wasser hatten wir aber kein Bedürfnis zum Schwimmen oder Schnorcheln. Aber deshalb sind wir ja auch nicht hier her  gekommen. Wir wollen zum Whale-Watching. Es gibt 3 Buchten entlang der Pazifik-Küste, in denen die Grauwale, die aus der eisigen Beringsee Alaskas hierher kommen und in den warmen geschützten Buchten der Baja California, ihre Jungen zur Welt bringen und groß ziehen. Diese Wale sind so neugierig, daß sie zu den Booten kommen und sich streicheln lassen. Wir hatten vor, in die nördlichste Bucht „Guerrero Negro“ zu fahren. 140 km davor trafen wir in San Ignacio ein deutsches und ein Schweizer Pärchen mit ungebautem VW-Bus und einem Unimog. Sie berichteten uns, daß wir uns die 140 km sparen können, da weiter oben noch keine Touren angeboten werden. Die Hauptsaison beginnt erst Mitte Jänner.

Baja Conception
Baja Conception

In der Lagune „San Ignacio“ werden die Touren jetzt schon angeboten. Angeblich sind schon 2 Wale da!!! Damit wir nicht umsonst hier her gefahren sind, haben wir für morgen eine Bootstour gebucht. Wir hoffen, daß wir etwas Glück haben und die Wale auch sehen.

Heute begegneten uns insgesamt  8 Radreisende mit Gepäck. Alle waren Richtung Süden unterwegs.


18. Dezember 2014, Mazatlan – La Paz, Baja California Sur, Fähre 20 Stunden, Loreto 350 km Auto

Trotz ruhiger See, haben wir 3 Stunden länger benötigt als geplant. Das im Preis inkludierte Abendessen und Frühstück auf der Fähre war nicht gerade umwerfend. Es war aber interessant wie sich alle Passagiere brav in einer Reihe angestellt haben. Die Mexikaner sind es aber gewohnt, da sie diszipliniert bei den Bushaltestellen und Banken in Einserreihen warten.

mexik. Frühstück - schmeckt noch schlimmer als es aussieht
mexik. Frühstück - schmeckt noch schlimmer als es aussieht

Obwohl das Gepäck schon bei der Abfahrt von einem Drogenhund kontolliert wurde, gab es bei der Ankunft dieselbe Prozedur noch einmal. Was wir aber nicht verstehen ist, daß das Gepäck nach der Ankunft durchleuchtet wurde, aber bei der Abfahrt nicht.

In Mazatlan hatten wir eine Bäckerei entdeckt, die Schwarzbrot wie bei uns, mit Sauerteig backen. Das Brot kostete genauso viel wie ein komplettes Mittagsmenü im Restaurant. Beim Durchleuchten des Gepäcks hat der Zöllner den Rest des Brotes entdeckt. Ich mußte meinen Rucksack öffnen u. ihm erklären, daß es sich um Brot handelt; offensichtlich hat er Schwarzbrot noch nie vorher gesehen.

Mit einem Sammeltaxi fuhren wir in die Stadt u. wir konnten uns direkt vor der Autovermietung absetzen lassen. Obwohl wir das kleinste Auto reserviert hatten, bekamen wir ein großes 4-türiges mit Automatikgetriebe. Wir fuhren noch 350 km weiter Richtung Norden durch eine wüstenähnliche Landschaft mit riesigen Kakteen. Die letzte Stunde war es zwar schon dunkel, aber wir fanden in Loreto trotzdem schnell ein kleines Hotel mit einer freundlichen Besitzerin. Sie empfahl uns ein nettes Lokal zum Abendessen, das gleich um die Ecke war u. uns köstliche Meeresfrüchte servierte.

Shrimps im Kokosmantel mit Mangosause u. zum Runterspülen eine "Margarita"
Shrimps im Kokosmantel mit Mangosause u. zum Runterspülen eine "Margarita"

17. Dezember 2014, Mazatlan, bewölkt, 22 Grad

Da 2 Kreuzfahrtsschiffe im Hafen lagen, war die Stadt heute mit zahlreichen Touristen überschwemmt

Bis jetzt verlief unsere Reise ohne Probleme; wir konnten alles selbst organisieren u. kamen in der geplanten Geschwindigkeit voran. Da nun die Zeit schon knapp wird, müssen wir alles genau planen. Und gerade jetzt beginnt es kompliziert zu werden. Durch das Warten auf die Fähre nach La Paz haben wir schon 1 Tag verloren. Auch die Rückfahrt von der Baja California auf das Festland konnten wir nicht zum gewünschten Termin organisieren. Der Fahrplan im Internet stimmt leider nicht mit dem tatsächlichen Fahrplan überein. Auch fanden wir keine Hotels auf der Baja California über die Suchmaschinen  die wir benutzen. Da die Naturschönheiten ohne eigenes Fahrzeug schwer u. zeitaufwendig zu erreichen sind, haben wir heute ab La Paz ein Mietauto reserviert. Somit brauchen wir auch keine Hotels im Voraus buchen u. sind flexibel.

Zur Abfahrt der Fähre mußten wir bereits um 14 h im Hafen sein. Nachdem das Gepäck wieder von Spürhunden kontrolliert wurde, durften wir zwischen den riesigen LKW-Zügen auf einem schmalen Weg einsteigen. Die Fähre macht nicht den sichersten Eindruck. Beim Kauf der Tickets hatten wir eine 4-Bett-Kabine mitbestellt (2-Bett-Kabinen gibt es nicht) und mußten dann feststellen, daß nur für Christine ein Bett in der Kabine reserviert war. Zum Glück war aber niemand anderer in der Kabine und so konnte sich Gerhard einschmuggeln. Die Betten in den Kabinen sind für mexik. Verhältnisse sehr teuer u. so sitzen fast alle Leute im Salon mit verstellbaren Sitzen.

Kabine auf der Fähre
Kabine auf der Fähre
dieser Passagier hat der Fähre nicht vertraut; vor der Abfahrt ist er schon im Hafen mit der Schwimmweste herum gelaufen u. hat sie bis zur Ankunft anbehalten.
dieser Passagier hat der Fähre nicht vertraut; vor der Abfahrt ist er schon im Hafen mit der Schwimmweste herum gelaufen u. hat sie bis zur Ankunft anbehalten.

Beim Auslaufen schwamm eine große Robbe im Hafenbecken u. etwas außerhalb sahen wir einen Wal.


16. Dezember 2014, Mazatlan, sonnig, 25 Grad

Mazatlan ist ein florierender Urlaubsort am Pazifik. Man merkt in der Altstadt allerdings sehr wenig davon, da die meisten Touristen in der sogenannten „Zona Dorada“, der goldenen Strandzone, bleiben. Im „Centro Historico“ gibt es nicht viel zu sehen, da sehr wenig restauriert ist.

VW-Cabrio Taxi
VW-Cabrio Taxi

Die interessanteste Tour, die die Taxifahrer im Programm haben, ist die sogenannte „Narco-Tour“ (Drogentour). Das klingt gefährlich, ist es aber nicht. Die meisten der besuchten Stellen stehen in keinem Zusammenhang mehr mit den Drogenleuten. Es wird gezeigt, wo die Kartell-Bosse Urlaub machten u. wo sie umgebracht wurden. Vor allem Mexikaner sind fasziniert von dieser Tour.

Für die Fähre nach La Paz (Baja California) haben wir heute kein Ticket bekommen, da die Fähre nur LKW`s und Frachten transportiert. In der Hoffnung, mit einem LKW mit zu kommen, haben wir vor dem Kartenbüro gewartet. Da die Mexikaner sehr freundlich u. hilfsbereit sind, wurden wir auch bald angesprochen. Der Fahrer hätte uns mitgenommen, aber das Pech war, daß die Fähre schon ausverkauft war u. er mit seinem LKW auch nicht mit konnte. Somit kauften wir ein Ticket für die morgige Personenfähre u. verbrachten den Rest des Tages damit, uns die Strände im Norden anzusehen.

Strand im Norden von Mazatlan
Strand im Norden von Mazatlan